A36 – Neue Identität oder Evolution?

Der A36 setzt wie der A56 eine Designlinie fort, die sich in puncto Verarbeitungsqualität den Flaggschiffen annähert.
In diesem Jahr versucht das Modell jedoch, eine eigene Identität zu entwickeln.
Dies liegt nicht nur an der charakteristischen Prägung auf der rechten Rahmenseite anstelle der Tasten, sondern auch an der neuen Kamerainsel, die nun ein einziges Gehäuseelement darstellt.
Design und Ästhetik: Modernität im Mittelklassebereich
Natürlich verfügt der A36, der hier herrschenden Hierarchie geschuldet, über einen Kunststoffrahmen, was sich am Fehlen sichtbarer Antennenstreifen zeigt.
Bei der schwarzen Version, die ich besitze, bleibt der Gesamteindruck in Kombination mit der einheitlichen Farbe des Glasgehäuses elegant.
Ich mache keinen Hehl daraus, dass mir diese Ästhetik persönlich besser gefällt, zumal der Rahmen matt ist und sich zwar nicht so kühl anfühlt wie die Aluminium-Modelle, aber dennoch gut und schick aussieht.
Die anderen Farbvarianten wiederum erzeugen, Samsung-typisch, bei Lichtreflexion diesen opaleszierenden Effekt, der die Zugehörigkeit zur günstigeren Mittelklasse verrät.
Auch hier ist das IP67-Zertifikat für die Staub- und Wasserbeständigkeit verantwortlich.
Was mir hier jedoch am meisten gefällt, ist die schlankere Silhouette, die das Gerät selbst deutlich dünner macht.
Was ich einerseits als Zeichen der Zeit und andererseits als irreparablen Verlust erachte, ist die Tatsache, dass der Hersteller die Unterstützung für Micro-SD-Karten von der Liste gestrichen hat.
Daher müssen wir uns überlegen, ob wir eine höhere Speichervariante wählen oder für Cloud-Speicher zusätzlich bezahlen.
Dieses Jahr ist die microSD-Erweiterung nur beim Modell A26 verfügbar. Gut zu wissen, dass das A36 sowohl Dual-SIM- als auch E-SIM-Unterstützung bietet.
Bildschirm: Tolle Qualität in 6,7 Zoll Diagonale
Die Galaxy-A-Serie verfügte bisher über ein Nummerierungssystem, das die Bildschirmgröße widerspiegelte – je höher die Zahl, desto größer das Display. Beispiele hierfür sind das Galaxy A73 und das A90, die zu den größten der Reihe gehörten.
Samsung hat sich nun für ein einheitliches Format entschieden, sodass A16, A26, A36 und A56 alle über den gleichen 6,7-Zoll-Bildschirm verfügen.
Auch dieses Jahr präsentiert sich der Bildschirm mit einer einzelnen Frontkamera, die die für diese Modellreihe typische Tropfenform ersetzt.
Der über der Frontkamera platzierte Hörer fungiert nun auch als Stereolautsprecher.
Die Dicke und Asymmetrie der Bildschirmränder verdeutlicht, dass es sich hier um ein Mittelklasse-Gerät von Samsung handelt.
Für den Nutzer dürfte die Qualität des Bildschirms selbst, der in Super-AMOLED-Technologie gefertigt wird, von Interesse sein.
Samsung-Bildschirme garantieren stets ein gutes Erlebnis und werden dieses Jahr zusätzlich durch eine höhere Maximal- und Spitzenhelligkeit aufgewertet.
Schade nur, dass es hier keine offizielle Unterstützung für HDR-Videos geben wird.
Auch hier finden wir einen guten, bewährten optischen Fingerabdrucksensor, der allerdings erfordert, dass wir unseren Finger etwas länger auf dem Bildschirm halten.
Die Haptik-Engine ist dieselbe wie zuvor und erfüllt ihren Zweck, bietet aber sicherlich nicht das bestmögliche Feedback der Benutzeroberfläche. Apropos.
Das Smartphone begrüßt uns mit Android 15 und dem neuen System-Overlay One UI 7.
Wir finden genau dasselbe KI-Toolkit wie im A56-Modell.
Dazu gehören eine Funktion zum Markieren für die Suche, ein neuer Gemini-Assistent, ein neues Briefing und Bearbeitungswerkzeuge für die Fotografie.
KI kann nun den Bildschirminhalt genauer analysieren und geeignete Aktionen vorschlagen.
Es kann Text in Fotos erkennen, Bildteile ausschneiden oder Hintergrundbilder basierend auf sichtbaren Fotos erstellen.
Meiner Meinung nach werden wir diese Funktionen von der gesamten Galaxy-KI am häufigsten nutzen.
Leistung: Änderungen, die nicht beeindrucken
Der Hersteller zwingt uns gewissermaßen dazu, eine höhere Speicherversion in Betracht zu ziehen, was nicht nur mit dem größeren Datenspeicher zusammenhängt, sondern auch damit, dass die Basisversion mit 6 GB RAM arbeitet.
Meiner Meinung nach entspricht dies nicht ganz den Angaben von Samsung, die einen 6-Jahres-Plan für Systemaktualisierungen vorsehen.
Erschwerend kommt hinzu, dass der hier verbaute Prozessor, der diesjährige Snapdragon 6 der 3. Generation, im Vergleich zum letztjährigen Exynos 1380 keinen großen Leistungssprung darstellt.
Das ist jedoch noch nicht das Ende der schlechten Nachrichten, denn dieses System arbeitet weiterhin mit dem UFS-2.2-Speicherstandard.
Somit haben wir die Modelle A35 und A36, die nahezu gleich schnell altern, was für das diesjährige Modell nichts Gutes verheißt.
Das spricht in dieser Hinsicht stark dafür, das deutlich bessere Modell A56 in Betracht zu ziehen.
Zumal der Preisunterschied zwischen dem A36 mit 8 GB RAM und der Basisversion des A56 lediglich 60 Euro beträgt, die zusätzlich bezahlt werden müssten.
Mit anderen Worten: Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die A-Serie von Samsung wenige Monate nach ihrer Premiere an Attraktivität gewinnt, wenn die Modelle systematisch günstiger werden.
Vorausgesetzt natürlich, dass wir außer Samsung an keiner anderen Marke interessiert sind.
Wie wir alle wissen, ist der Markt für Mittelklasse-Smartphones stark ausgelastet, und Samsung ist nicht immer die beste Wahl – ein kurzer Blick auf die Poco X7-Familie genügt.
Nicht zu vergessen: Das letztjährige A55-Modell ist bei Samsung noch im Angebot und mittlerweile deutlich günstiger.
Es bietet außerdem einen besseren Prozessor, ein Display mit HDR-Unterstützung, mehr RAM, einen höheren Speicherstandard und einen microSD-Kartenleser.
Es fiel mir leichter, fast ausschließlich vom A56-Modell in Superlativen zu sprechen, da es eine vollständige und ausgewogene Ausstattung bietet.
Im Vergleich zu Mittelklasse-Smartphones sind hier keine nennenswerten Abstriche zu machen.
Beim A36 habe ich den Eindruck, dass es nur dann eine Option ist, wenn uns die Marke Samsung am Herzen liegt. Zudem wird sich dieses Modell preislich deutlich absetzen.
Wie beim A56 erhalten wir eine höhere Ladeleistung von 45 Watt, was als positive Änderung zu werten ist.
Leider zeigt die Akkulaufzeit selbst keine nennenswerten Fortschritte und liegt bei meinem Nutzungsmuster, bei dem ich die meiste Zeit mit einem WLAN-Netzwerk verbunden bin, immer noch bei etwa anderthalb Tagen.
Kamera: Weniger Änderungen, mehr Erwartungen
Bildlich steckt dieses Modell seit der A34-Generation in einer Sackgasse.
Es handelt sich dabei wieder um fast dasselbe Gerät, das keine großen Änderungen erfahren hat. Die einzige qualitative Änderung, die uns auffällt, betrifft die Frontkamera.
Bei den Kameras setzt das Hauptgerät auf eine etwas größere Matrix, bietet statt 48 MP allerdings 50 MP.
In der Praxis bedeutet dies eine ähnliche Pixeldichte, daher würde ich keine spürbare Verbesserung der Bildqualität erwarten.
Wir erhalten eine solide Kamera, die sich auch mit 2- oder gar 3-fachem Digitalzoom im Alltag bewährt.
Das Ultraweitwinkelobjektiv schneidet allerdings vor allem bei schwachem Licht schlechter ab. Von der mitgelieferten Makrokamera sollte man besser gar nicht erst reden.
In puncto Videoaufzeichnung bleiben die Parameter gegenüber dem Vorgänger unverändert.
Dieses Mal wurde jedoch eine elektronische Bildstabilisierung hinzugefügt, die – natürlich innerhalb dieser Geräteklasse – für flüssigere Aufnahmen sorgt.
Für einfache Anwendungen ist dies völlig ausreichend.
Vielen Dank, wenn Sie bis zum Ende dabei geblieben sind und Ihre Eindrücke im Rahmen des diesjährigen Mittelklasse-Angebots von Samsung mit uns geteilt haben. In der Zwischenzeit danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.